Einheit CO2-Äquivalente

Neben Kohlendioxid (CO2) sind in den dargestellten Treibhausgas-Emissionen auch Emissionen aus Methan (CH4) und Lachgas (N2O) enthalten, die eine weit höhere Klimawirkung als CO2 aufweisen. Zur Vergleichbarkeit ihrer jeweiligen Klimawirkung werden Treibhausgase in Kohlenstoffdioxid umgerechnet, die sogenannten CO2-Äquivalente (CO2e).

Klimabilanz

Die Treibhausgasbilanzen wurden für die Klimaschutzportale mit der Software Klimaschutz-Planer des Klima-Bündnis e.V. berechnet. Zugrunde liegt die Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO, pdf ), die gemäß dem „endenergiebasierten Territorialprinzip“ auch Vorketten der Gewinnung, Aufbereitung und Transportwege genutzter Energie berücksichtigt. Zum Vergleich wird der Strombereich mit einem Emissionsfaktor des bundesdeutschen Strommixes berechnet. Beim Lokalmix werden Strom- und Wärmeerzeugung im Kommunengebiet auf Grundlage Erneuerbarer Energien mitberücksichtigt. Diese Bilanzen sind nicht mehr BISKO-konform.

Im Bereich der Kommunalen Treibhausgasbilanzierung ist es üblich, dass die aktuellsten Daten ca. zwei Jahre rückwirkend zur Verfügung stehen.

Potenziale

Die dargestellten Potenziale können sich von denen in Klimaschutzkonzepten unterscheiden. Hintergrund ist die Verwendung einer anderen Methodik oder Datengrundlage. Im Klimaschutzportal wurde die Methodik darauf ausgelegt, Datengrundlagen zu wählen, die möglichst von allen Kommunen in Rheinland-Pfalz zugänglich sind.

Zur Berechnung der Minderungspotenziale Wirtschaft und Mobilität werden Daten aus dem Klimaschutz-Planer benötigt. Sind für eine Kommune keine Quelldaten verfügbar, entfallen für diese die entsprechenden Minderungspotenziale. Als Vergleichswert zu den eingesparten Emissionen im Strombereich wird der gemittelte Emissionsfaktor bezüglich des Bundesstrommixes im Bilanzjahr und einem für 2030 angenommenen Faktor (0,188 t CO2e/MWh, Kurzstudie IINAS Fritsche (2019, pdf) herangezogen.

Emissionen: Für die Darstellung der Emissionen werden die relevanten Sektordaten der entsprechenden Klimabilanz aus dem Klimaschutz-Planer in Tonnen CO2-Äquivalenten (t CO2e) herangezogen.

Erreicht: Darstellung der vermiedenen Emissionen Hier wird bei den Photovoltaik- und Windkraftanlagen die aus der installierten Leistung abgeleitete Stromerzeugung mit ihrem entsprechenden Emissionsfaktor aus dem Klimaschutz-Planer multipliziert. Bei der Mobilität wird der im Klimaschutz-Planer ermittelte Wert für Pkw-Strom in Tonnen CO2-Äquivalenten (t CO2e) verwendet.

Minderungspotenzial: Zur Berechnung der Minderungspotenziale in Tonnen CO2-Äquivalenten (t CO2e) siehe auch auch Energieagentur Rheinland-Pfalz (2022, pdf). Bei Zeiträumen wird, soweit nicht anders angegeben, das Jahr 2030 herangezogen. Angegeben ist in der Regel das technische Potenzial, unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und anderen Faktoren fallen die realen Potenziale geringer aus. Bei Photovoltaik liegt das wirtschaftliche Potenzial nach Auswertungen von Dr. Jergentz, Universität Koblenz-Landau, bei rund 70-80 % des angezeigten Potenzials.

Untermodul Photovoltaik

  • Emissionen:   Klimaschutz-Planer (Strom gesamt)
  • Erreicht:   Solarkataster Rheinland-Pfalz (Export für den Energieatlas Rheinland-Pfalz)
  • Minderungspotenzial:   Solarkataster Rheinland-Pfalz (Export für den Energieatlas Rheinland-Pfalz)

Untermodul Windenergie

  • Emissionen:   Klimaschutz-Planer (Strom gesamt)
  • Erreicht:   Eigene Auswertung der Energieagentur Rheinland-Pfalz, Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (MaStR, Installierte Leistung Windkraftanlagen , aufbereitet für den Energieatlas Rheinland-Pfalz)
  • Minderungspotenzial:    Eigene Auswertung der Energieagentur Rheinland-Pfalz, Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (MaStR, Installierte Leistung Windkraftanlagen , aufbereitet für den Energieatlas Rheinland-Pfalz)

Untermodul Biomasse

  • Emissionen:   Klimaschutz-Planer (Wärmeverbrauch Privathaushalte)
  • Minderungspotenzial:    Statistisches Landesamt (Waldflächen, Eigene Auswertung der Energieagentur Rheinland-Pfalz)

Untermodul Gebäudesanierung

  • Emissionen:   Klimaschutz-Planer (Wärmeverbrauch Privathaushalte)
  • Erreicht:   Statistisches Landesamt (Gebäudezahl, Wohnflächen), Zensusdaten 2011, EOS Landau (Energiekennwerte der Baualtersklassen) angepasst an DIW Wärmemonitor 2018 (Singhal 2019, pdf), Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 2014 (BMWi, Bedarfskennwerte, pdf)
  • Minderungspotenzial:    Statistisches Landesamt (Gebäudezahl, Wohnflächen), Zensusdaten 2011, EOS Landau (Energiekennwerte der Baualtersklassen) angepasst an DIW Wärmemonitor 2018 (Singhal 2019, pdf), Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 2014 (BMWi, Bedarfskennwerte, pdf)

Untermodul Haushaltsgeräte

  • Emissionen:   Klimaschutz-Planer (Stromverbrauch Privathaushalte)
  • Minderungspotenzial:  www.ecotopten.de (Energiekennwerte energieeffizienter Haushaltsgeräte), RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V. 2019 (Anwendungsbilanzen, pdf), Zensusdaten 2011

Untermodul Wirtschaft

  • Emissionen:   Klimaschutz-Planer (Strom und Wärmeverbrauch Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung)
  • Minderungspotenzial:    Umweltbundesamt 2020 (Politikszenarien VIII, pdf)

Untermodul Mobilität

  • Emissionen:   Klimaschutz-Planer (Treibhausgasemissionen Verkehr gesamt)
  • Erreicht:   Klimaschutz-Planer (Verkehrsdifferenzierung Pkw Strom)
  • Minderungspotenzial E-Mobilität:   Klimaschutz-Planer (Verkehrsleistung Pkw - Personenkilometer) -> 50 % mit Strom als Energieträger
  • Minderungspotenzial ModalSplit:   Klimaschutz-Planer (Verkehrsleistung Pkw - Personenkilometer) -> Zunahme Personenkilometer im Fuß-, Rad- und ÖPNV-Verkehr um 50 %, entsprechend Reduktion der Pkw-Kilometer
  • Minderungspotenzial Kilometer:   Klimaschutz-Planer (Verkehrsleistung Pkw - Personenkilometer) -> Reduktion Pkw-Kilometer um 10 %

Szenarien

Im Szenarienmodul wird die Eingangs-THG-Bilanz (Ausgangslage) mit zwei Szenarien verglichen. Für das „Trendszenario“ wird eine allgemeine Verringerung der THG-Emissionen durch bundesweite Maßnahmen wie den Zubau der Erneuerbaren Energien am deutschen Strommix und den Ausbau der Elektroladeinfrastruktur angesetzt (Emissionsfaktor Bundesstrommix 2030 = 0,188 t CO2e/MWh, Kurzstudie IINAS Fritsche 2019, pdf). Es werden keine zusätzlichen Maßnahmen auf kommunaler Ebene berücksichtigt. Das Szenario „Einsparpotenziale“ speist sich aus der Aufsummierung aller auf der Seite „Potenziale“ aufgeführten Minderungspotenzialen. Auf der Seite Szenarien sind die Potenziale, je nachdem, zu wieviel Prozent diese einzelnen jeweils ausgeschöpft werden sollen, vom Seitenbesucher interaktiv einstellbar und bietet Variationen des Szenarios.

Ausgangslage: Berechnungsinstrument Klimaschutz-Planer

Trendszenario: Berechnungsinstrument Klimaschutz-Planer, Kurzstudie IINAS Fritsche (2019, pdf), Umweltbundesamt (2019, pdf)

Einsparpotenziale: siehe Potenziale

Maßnahmen

Die eingetragenen Maßnahmensteckbriefe sind, soweit auf der Seite nicht anders vermerkt, den Maßnahmenkatalogen der integrierten Klimaschutzkonzepte, Teilkonzepte, sowie weiteren Konzepten wie Mobilitätskonzepten entnommen oder werden von den Redakteuren als Einzelmaßnahme einer Verwaltungseinheit aufgearbeitet.

Ideen-/Projektbörse

Die Ideen und Projekte wurden entweder von den Redakteuren des Portals direkt eingetragen oder von Nutzern über das Onlineformular gemeldet und nach Prüfung durch die Redakteure freigeschaltet.