Unsere Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2019
In der Grafik werden die Treibhausgasemissionen im Kreis Ahrweiler nach Sektoren aufgeschlüsselt.
Durch einen Klick auf die einzelnen Sektoren im Kreisdiagramm oder auf der Karte, lassen sich detaillierte Informationen anzeigen.
Treibhausgas-Emissionen im Kreis Ahrweiler
Das Jahr 2019 dient als Basisjahr für die Treibhausgasbilanzen im Kreis Ahrweiler, denn es handelt sich um das jüngste Jahr ohne pandemieeffekte, für das Daten vorliegen. Im Landkreis Ahrweiler wurden im Jahr 2019 ca. 1.192.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung von Strom und Wärme sowie im Bereich Verkehr erzeugt. Der Sektor Verkehr verursachte davon etwa die Hälfte. Die restlichen Emissionen verteilen sich zu rund 20 Prozent auf den Sektor Wirtschaft und rund 30 Prozent auf die privaten Haushalte.
Im Zeitraum von 2017 bis 2019 verringerten sich die Emissionen um rund 61.000 Tonnen (ca. fünf Prozent). Ein Rückgang von etwa neun Prozent gegenüber dem Vorjahr lässt sich 2020 nur teilweise den Effekten der Corona-Pandemie zuweisen. Zwar stiegen die Emissionen 2021 wieder an, allerdings blieben sie deutlich hinter dem Referenzwerten von 2019. Die komplette Zeitreihe ist über die Schaltfläche „Weitere Bilanzen vorhanden“ zu finden.
Der Verkehrssektor verursacht im Kreis Ahrweiler die meisten Treibhausgase. Eine Reduzierung des individuellen Autoverkehrs und der Umstieg auf alternative Verkehrsmittel sind die schnellsten Wege, um verkehrsbedingte Emissionen zu senken. In weiten Teilen des Landkreises ist der motorisierte Individualverkehr jedoch (noch) alternativlos und muss daher elektrifiziert werden.
Der Wärmesektor hat den zweithöchsten Energiebedarf, verursacht jedoch relativ gesehen weniger CO2-Emissionen. Die größte Herausforderung hier ist die Umstellung der Heizungen, insbesondere bei bestehenden Gebäuden. Zudem sollte auf Suffizienz geachtet werden, da eine Reduzierung des absoluten Energiebedarfs direkt zu einer Einsparung von Treibhausgasen führt.
Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) lassen Sonnenstrahlen in die Atmosphäre eindringen, halten jedoch einen Teil der von der Erdoberfläche reflektierten Wärmestrahlung zurück. Durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe fügen wir der Atmosphäre jedes Jahr mehrere Milliarden Tonnen zusätzlicher Treibhausgasemissionen hinzu und bewirken einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur. Dies wird als menschengemachter Klimawandel bezeichnet. Die Konsequenzen sind vielfältig, komplex, verstärken sich teilweise gegenseitig und sind daher grundsätzlich schwer präzise vorherzusagen. Waldbrände, Dürren, Überschwemmungen in Tälern und orkanartige Stürme sind einige der Klimawandelfolgen, die bereits im Kreis Ahrweiler häufiger vorkommen.
Nahezu jede Handlung im Alltag, unser gesamter Lebensstil verursacht Emissionen. Diese Emissionen lassen sich zurückverfolgen: beim Heizen zuhause, unterwegs mit dem Auto und bei der Arbeit in Industrie und Gewerbe setzen wir CO2 frei. Verschiedene Treibhausgase wirken unterschiedlich stark auf das Klima. Daher werden Methan und andere Treibhausgase in Kohlendioxid-Äquivalenten (CO2e) angegeben. Eine Treibhausgasbilanz schlüsselt die regional anfallenden Emissionen nach Sektoren und Energieträgern auf. Auf Basis der erhobenen Daten werden Maßnahmen entwickelt, mit denen der Treibhausgasausstoß im Kreis Ahrweiler reduziert werden kann. Das vom Kreistag erklärte Ziel ist die Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2040.
Erläuterungen zum Kreisdiagramm:
- Absolut - Gesamte Treibhausgas-Emissionen für jeden Sektor
- Person - Treibhausgas-Emissionen pro Einwohner
- Bund - Treibhausgas-Emissionen aus Stromverbrauch werden auf die Stromzusammensetzung von ganz Deutschland bezogen
- Lokal - Treibhausgas-Emissionen aus Stromverbrauch beziehen den Strom aus Erneuerbaren Energien im Gebiet mit ein.
Hinweis: Die Treibhausgas-Emissionen wurden auf Grundlage der Endenergieverbräuche mit dem Klimaschutz-Planer berechnet. Dieser berücksichtigt die Vorgaben der Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO).
Erläuterungen zu den Balkendiagrammen:
Hier lassen sich die untergeordneten Verwaltungseinheiten miteinander vergleichen.
Klick auf die Kreissymbole bei Strom, Wärme oder Kraftstoff zum Ein- oder Ausblenden der einzelnen Emissionskategorien.
Mehr und detailliertere Informationen gibt es bei Datenquellen und Methodik.
Erläuterungen zur Karte:
Die Einfärbung zeigt die Menge an Treibhausgas-Emissionen der Gemeinden an und gibt einen schnellen Überblick über die Verteilung im betrachteten Gebiet.
Klick in die Karte: Dient als schneller Filter zur Auswahl einer Gemeinde
Verwendete Einheit:
t CO2e = Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (berücksichtigt sind die Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas)
Mehr und detailliertere Informationen gibt es bei Datenquellen und Methodik.
Gut zu wissen
Wie werden Treibhausgas-Emissionen berechnet?
Der Kreis Ahrweiler und sieben der zugehörigen Kommunen bilanzieren ihre Emissionen jährlich nach dem BISKO-Standard. Diese Methode misst Emissionen dort, wo sie anfallen („Territorialprinzip“). Viele Kommunen in Deutschland berechnen die Energieverbräuche und Treibhausgas-Emissionen nach dieser Methodik. Die „Bilanzierungssystematik Kommunal" (kurz BISKO) wurde auf Initiative des Bundes so entwickelt, dass die benötigten Eingangsdaten für Kommunen meist gut zu erheben sind. In Rheinland-Pfalz nutzen viele Landkreise, Städte und Gemeinden diese Methodik. Jeder Energieträger bekommt nicht nur die direkte Emission von Kohlendioxid zugeschrieben, sondern auch die Emissionen, die von der Herstellung oder Gewinnung bis zum Endverbraucher entstehen. Daher verursachen bei BISKO auch Erneuerbare Energien Treibhausgas-Emissionen, da die Anlagen selbst industriell hergestellt werden. Die nichtenergetischen Emissionen, die z.B. aus industriellen Prozessen, der Verdauung von Rindern und Schweinen oder aus Ackerböden stammen, sind schwer zu erfassen und daher selten Bestandteil kommunaler Bilanzen.