Modellprojekt startet an zwei Schulen im Kreis
Wie lässt sich Klimaschutz einfach in den Alltag integrieren und wie kann Solarstrom einfach selbst produziert werden? Um das Thema praktisch umzusetzen und regenerative Energien anschaulich im Jugendalter zu vermitteln, startete am 1. April 2025 „Solarcamp macht Schule“ am Gymnasium und der Realschule Calvarienberg. Im Rahmen einer Projektwoche bauen Schülerinnen und Schüler eigenständig eine Solaranlage und lernen dabei, verschiedene Methoden aus dem Handwerk, dem Holzbau und der Solartechnik zu kombinieren. Zu Beginn des Modellprojekts, das zum ersten Mal an Schulen durchgeführt wird, trafen sich die Beteiligten, um den Standort für die geplante Anlage zu begutachten.
Die Solarstation auf dem gemeinsamen Schulhof soll mit einem Batteriespeicher ausgestattet werden und bietet als Insellösung die Möglichkeit, Elektroräder und weitere Geräte, wie zum Beispiel Smartphones, aufzuladen und dabei sicher aufzubewahren. Unterstützung erhält die Projektgruppe von regionalen Unternehmen, die ihnen bei der Umsetzung helfen: Hanisch Holzbau, Metallbau Juchem, MikaBau und EnergieGewinn GmbH. Die beiden Lehrkräfte Jonas Winnen vom Gymnasium und Jean Jacques Jassoy von der Realschule Calvarierenberg übernehmen den wissenschaftlich-theoretischen Teil. Hierfür stellt das IQIB – Institut für qualifizierende Innovationsforschung und beratung GmbH einen Modell-Kubus zur Verfügung, an dem die Lerninhalte zu den Themen Energie, Strom und Netzmanagement vermittelt werden. Zusätzlich bietet die Neue Energie Nordeifel GmbH den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die von der Firma installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schulgebäudes zu besichtigen.
„Besonders dankbar sind wir den beiden Schulleitungen, Dr. Annette Gies und Christian Zimbelmann, die uns durch ihre Aufgeschlossenheit den Weg eben, dieses deutschlandweit erste Modellprojekt in unserem Kreis zielstrebig umzusetzen“, sagte Wilhelm Schulz, Klimaschutzmanager bei der Kreisverwaltung Ahrweiler. „Wir freuen uns, ‚Solarcamp macht Schule‘ durchführen und damit gleichzeitig den Jugendlichen Klimaschutz und die Offenheit für neue Berufe näher bringen zu können“, so Schulz weiter.
Die Kreisverwaltung leitet das Projekt federführend. Es ist Bestandteil des Klimaschutzkonzepts des Landkreises Ahrweiler und wird im Rahmen der Maßnahme „Werbung für nachhaltige Berufe“ gefördert. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern neben praktischer Erfahrung auch Einblicke in die verschiedenen Berufsbilder zu geben, die aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die Stiftung “Zukunft Kreis Ahrweiler” der Kreissparkasse unterstützt das Solarcamp mit 5.000€.
+++ Update +++
Nach erfolgreichem Start - Kreis sucht interessierte Schulen für nächstes „Solarcamp“
„Noch besser als erwartet!“ Der Klimaschutzmanager des Kreis Ahrweiler, Wilhelm Schulz, zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis der Projektwoche ‚Solarcamp macht Schule‘ am Calvarienberg.
Gemeinsam mit den im Kreis ansässigen Unternehmen Hanisch Holzbau und Energiegewinn Geschier haben die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler nämlich nicht nur einen Solar-Fahrrad-Unterstand gebaut. Klaus Pütz von der Neuen Energie Nordeifel GmbH führte durch die große PV- und Batteriespeicheranlage der Schulen auf dem Calvarienberg und das im Kreis ansässige Institut für qualifizierende Unternehmensforschung und Beratung (IQIB) erklärte anhand des eigens mitgebrachten Modell-Kubus die Funktionsweise des modernen Strom- und Netzmanagements.
Eine umfangreiche theoretische Einführung in die erneuerbaren Energien durch die teilnehmenden Unternehmen, die beiden unterstützenden Lehrkräfte Herr Jassoy und Herr Winnen sowie Josef Peuker von der Initiative „Solarcamp for Future“ war ebenfalls Bestandteil der Projektwoche. Ziel der Projektwoche war es, den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern theoretisch und praktisch das Berufsfeld Solarteur nahezubringen und vielleicht die Berufswahl zu unterstützen. Daher kommt auch der Name für das Projekt – das bereits erprobte Solarcamp-Format wurde am Calvarienberg im Kreis Ahrweiler nun erstmalig auf eine schulische Projektwoche zugeschnitten. Positiver Nebeneffekt: der Solar-Fahrrad-Unterstand bleibt stehen kann zum Laden von E-Fahrrädern und anderen Geräten genutzt werden.
Finanziert wurde das Projekt zu gleichen Teilen durch die Kreisverwaltung Ahrweiler sowie von der Stiftung „Zukunft Kreis Ahrweiler“ der Kreissparkasse. Allerdings fielen nur Kosten für die Fahrradständer an, die anteilig vom Hersteller WSM ebenfalls gesponsort wurden. Die beteiligten Unternehmen spendeten das eingesetzte Material sowie ihre Arbeitszeit mit dem Wunsch, dass die freien Mittel für weitere Klimaschutzmaßnahmen an anderen Kreisschulen eingesetzt werden.
„Genau so wird eine Maßnahme gut – mit tollen Partnern, die ein gutes Projekt erkennen und gemeinsam vorantreiben“ resümiert Klimaschutzmanager Wilhelm Schulz und erinnert sich, dass die Maßnahme im Kreis-Klimaschutzkonzept ursprünglich einmal „Werbung für nachhaltige Berufsfelder“ hieß. Der Kontakt zur Solarcamp-Initiative sei schließlich durch Rainer Doemen vom Solarverein Goldene Meile e. V. zustande gekommen. „Die schönsten Ideen entstehen aus guten Netzwerken“.
Da die Maßnahme bei allen Beteiligten sehr gut angekommen ist und die Unterrichtsinhalte vorbereitet sind, möchte die Kreisverwaltung das Solarcamp gern in den folgenden Jahren erneut veranstalten. Daher werden interessierte Schulen der Sekundarstufe und Handwerksbetriebe gebeten, ihr Interesse an einem solchen Projekt über klimaschutz@kreis-ahrweiler.de mitzuteilen.
Wer organisiert das Projekt?
Die Kreisverwaltung Ahrweiler leitet das Modellprojekt federführend. Unterstützt wird das Projekt von regionalen Firmen wie Hanisch Holzbau, Metallbau Juchem, MikaBau und EnergieGewinn GmbH sowie von Vertretern von Solarcamp 4 Future. Die Schulleitungen Dr. Annette Gies und Christian Zimbelmann der Schulen am Calvarienberg machen die Umsetzung möglich.
Was ist das Ziel des Projekts?
Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern klimafreundliche Technologien wie Photovoltaik praktisch begreifbar zu machen und nachhaltige Berufsperspektiven im Handwerk und im Bereich erneuerbarer Energien aufzuzeigen.
Wieso ist das Projekt besonders?
Die Initiative für die konkrete Ausgestaltung kam aus der Bürgerschaft. Über den Runden Tisch Erneuerbare Energien entstand der Kontakt zur Initiative Solarcamp 4 Future. Zusammen mit ihnen hat die Kreisverwaltung Ahrweiler die Projektwoche „Solarcamp macht Schule“ erarbeitet. Die Projektwoche hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Es ist also ein Modellprojekt, um junge Menschen an nachhaltige Berufe in Handwerk, Technik und Wissenschaft heranzuführen.
Wer unterstützt das Projekt?
Neben den Schulen am Calvarienberg, der Kreisverwaltung Ahrweiler und der Initiative „Solarcamp 4 Future“, sind das Ahrweiler Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung (IQIB), der Runde Tische Erneuerbare Energien, der Verein Zukunftsregion Ahr e.V., die Unternehmen Hanisch Holzbau, Energiegewinner GmbH, die Neue Energie Nordeifel GmbH an dem Projekt beteiligt. Die Stiftung „Zukunft Kreis Ahrweiler“ der Kreissparkasse unterstützt das Solarcamp mit 5.000€.
Wie läuft das Projekt ab?
Schülerinnen und Schüler bauen unter fachlicher Anleitung ein Solarcarport zum Unterstellen und Laden von Elektrofahrrädern als Inselstation im Schulhof. Hierbei werden Fähigkeiten aus Planung, Holzbau und elektrotechnischer Installation vermittelt. Wissenschaftlich-theoretisch tätig sind die Lehrkräfte Jonas Winnen und Jean Jacques Jassoy, begleitet durch einen Modell-Kubus des IQIB-Instituts, der Strom- und Netzmanagement erklärt. Auch engagierte Vertreter von Solarcamp 4 Future sowie der Neue Energie Nordeifel GmbH, die die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule am Calvarienberg gebaut hat, werden ebenfalls mit Vorträgen zum Projekt beitragen.
Wo findet das Projekt statt?
Am Gymnasium und der Realschule Calvarienberg im Kreis Ahrweiler. Die Anlage entsteht auf dem gemeinsamen Schulhof.
Welche Kompetenzen erwerben die Teilnehmenden?
- Praktische Fertigkeiten: Holz-, Metall- und Elektroinstallation
- Technisches Verständnis: PV-Systeme, Anschluss, Inselbetrieb
- Theoretischer Wissenserwerb via IQIB-Kubus: Stromkreise, Netzmanagement
- Projekt- und Teamarbeit
Wer profitiert vom Projekt?
- Schülerinnen und Schüler bekommen einen Einblick in zukunftsfähige Berufsfelder
- Schulen als innovative Projektstandorte
- Die Kreis Ahrweiler platziert seinen Nachwuchs in nachhaltigen Branchen
- Lokale Unternehmen können sich als potenzielle Ausbildungsbetriebe präsentieren